Warum ein Search Fund ein extrem effektives Board braucht
- fv8130
- 13. Feb.
- 4 Min. Lesezeit
Lass es uns direkt sagen: Ohne ein erstklassiges Board führst du deinen Search Fund mit verbundenen Augen. Du setzt Millionen ein (meist das Geld anderer Leute) und versuchst, ein Unternehmen zu übernehmen und zu skalieren – ohne ein erfahrenes Gremium, das deine blinden Flecken aufdeckt. Das ist ein Rezept für teure Fehler, vergeudete Zeit und womöglich eine langsame Abwärtsspirale.
Ein starkes Board ist keine Formalität. Es ist dein strategischer Vorteil. Es bewahrt dich vor Selbstüberschätzung, sorgt für echten Fortschritt und ruft dich zur Ordnung, wenn du Mist baust.
1. Du weißt nicht, was du nicht weißt
Search Funds ziehen smarte, ehrgeizige Leute an – oft aus Consulting, Investment Banking oder Private Equity. Aber ein Unternehmen zu führen ist eine andere Liga. Viele Searcher haben noch nie Mitarbeiter geleitet, operative Krisen bewältigt oder die Verantwortung für Gehaltszahlungen gespürt.
Ein Board füllt diese Erfahrungslücken. Du brauchst Menschen, die wissen, worauf es ankommt – die dir sagen, wenn dein Fünf-Jahres-Plan unrealistisch ist oder deine Excel-Besessenheit dich vom eigentlichen Geschäft ablenkt.
2. Accountability: Wo echter Fortschritt entsteht
Investoren interessieren sich für den Unternehmenswert, den IRR und den Exit. Deine Mitarbeiter? Die wollen ein sicheres Gehalt und einen stabilen Arbeitsplatz. Dazwischen liegt die eigentliche Arbeit.
Ein starkes Board zwingt dich, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die richtigen Leute einstellen, einen funktionierenden Vertrieb aufbauen, operative Prozesse optimieren und skalieren, ohne das Unternehmen zu gefährden. Ohne Board? Niemand fordert dich wirklich heraus.
3. Das Rad neu zu erfinden ist Zeitverschwendung
Searcher lieben Frameworks wie EOS, Traction oder OKRs. Gut und schön – aber du hast keine Zeit für Experimente. Ein erfahrenes Board bringt Wissen mit: Es zeigt dir, was funktioniert und was nur heißer Berater-Talk ist.
4. Dein Board verhindert, dass du ein König ohne Königreich wirst
Hast du einen self-funded Search Fund? Dann denkst du vielleicht: "Warum brauche ich ein Board, wenn ich es nicht muss?"
Ganz einfach: Unkontrollierte Entscheidungsgewalt ist riskant. Nur weil dich niemand feuern kann, bedeutet das nicht, dass du unfehlbar bist.
Ein starkes Board stellt deine Annahmen infrage, testet deine Entscheidungen und verhindert, dass du in den "Lone-Wolf-CEO"-Modus verfällst – ein sicherer Weg ins Chaos.
5. Board-Mitglieder sollten bezahlt werden (ja, auch wenn unter Marktpreis)
Wenn du echte Beteiligung willst, musst du dein Board bezahlen. Nicht marktüblich – Search Funds sind schlank aufgestellt – aber genug, damit sich jede Anfrage nicht wie eine Gefälligkeit anfühlt. Denn Gefälligkeiten haben ein Ablaufdatum.
Ein bezahltes Board ist engagiert, vorbereitet und hält dich wirklich zur Rechenschaft. Wer nichts zahlt, bekommt halbherziges Engagement und abgesagte Meetings.
Der richtige Ansatz:
Zahle einen fairen, aber moderaten Betrag. Wertschätzung ja, aber kein Selbstzweck.
Performance-getriebene Vergütung: Equity, Boni oder an Wachstumsziele gekoppelte Vergütung.
Klare Erwartungen: Das ist kein Hobby-Job.
6. Evaluierung: 360-Grad-Feedback & Konsequenzen
Viele Searcher machen den Fehler, ihr Board als statisches Gremium zu sehen. Doch ein Board ist kein Ehrenamt auf Lebenszeit. Du musst es wie ein Führungsteam managen: bewerten, optimieren und Unproduktive rausschmeißen.
Nach 1–2 Jahren solltest du eine 360-Grad-Bewertung durchführen:
Kommen die Mitglieder vorbereitet?
Bringen sie das Unternehmen voran?
Fordern sie dich heraus oder nicken sie nur ab?
Sind sie wirklich engagiert oder nur auf der Payroll?
Wer nicht liefert, muss gehen. Ein Board ist kein Wohlfühlklub.
7. Die richtige Mischung macht den Unterschied
Ein Board voller Investoren? Problematisch. Nur alte Uni-Freunde? Noch schlimmer. Du brauchst Vielfalt. Die ideale Mischung:
Der Operator: Ein CEO mit Erfahrung, der dich vor Rookie-Fehlern bewahrt.
Der Branchen-Insider: Kennt die Feinheiten, Player und Fallstricke deiner Industrie.
Der Skalierungsexperte: Hat eine Firma von $5M auf $50M+ skaliert und weiß, was als Nächstes kommt.
Der schonungslos Ehrliche: Kein Ja-Sager. Sagt dir, wenn du emotional statt rational handelst.
Der Investor: Einer oder zwei reichen. Sie bringen den finanziellen Blickwinkel ein, aber zu viele können zu kurzfristigem Denken führen.
So holst du die richtigen Leute ins Boot
Kein Bullshit, kein endloses Netzwerken. Frag direkt und konkret:
Beispiel-Anfrage:
Betreff: Kurzfristige Anfrage – Board-Mitgliedschaft
Hey [Name],
ich mache es kurz: Ich übernehme ein Unternehmen in [Branche] und brauche starke Leute an meiner Seite, um Herausforderungen wie [z.B. Skalierung, Personal, Branchendynamik] zu meistern. Deine Erfahrung in [relevantes Fachgebiet] wäre extrem wertvoll.
Der Zeitaufwand:
Vierteljährliche 1,5-stündige Meetings (virtuell, morgens an einem Wochentag)
Vorbereitungsmaterial (knackig & auf den Punkt)
Gelegentliche ad-hoc Calls oder E-Mails (nur wenn nötig)
Vergütung: Es ist eine bezahlte Position – aber du wirst nicht reich damit. Mir geht es darum, deine Zeit zu würdigen und gleichzeitig die Ressourcen des Unternehmens effizient zu nutzen. Mehr als alles andere soll das für dich eine spannende, sinnvolle Rolle sein.
Hättest du Interesse, das mal zu besprechen? Kein Druck, ich beantworte gerne alle Fragen.
Danke & viele Grüße,[Dein Name]
Fazit: Baue ein starkes Board auf, bezahle es und optimiere es – oder lerne auf die harte Tour
Search Funds sind kein Ego-Spiel. Es geht um Ausführung, Anpassung und Wachstum. Ohne ein engagiertes, effizientes Board wirst du früher oder später in unnötige Fehler laufen.
Willst du deine Erfolgschancen maximieren – oder ein weiterer Searcher sein, der dachte, er könne es allein schaffen und scheiterte?